Der Albtraumkönig 1: Ruin by Nate Crowley

Der Albtraumkönig 1: Ruin by Nate Crowley

Autor:Nate Crowley
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2022-01-12T13:50:53+00:00


Kapitel zwölf

DER SCHRECKEN IM GARTEN

Noch lange, nachdem die Prozession sie passiert hatte, blieb Oltyx reglos stehen. Immerhin gab es für ihn viel zu verarbeiten. Seine Subpartitionen waren ähnlich still geworden, während sie sich erholten. Doktrin etwa hatte sich erst jetzt wieder erfolgreich zusammengesetzt, nachdem es bei der ersten Erwähnung von ergriffenen Herzen in diesem fürchterlichen Gesang in eine Spirale von Fehlermeldungen kollabiert war. Es war jedoch Strategie, die die Stille zuerst durchbrach.

Nun, Meister, versuchte es ihn zu beruhigen. Immerhin, so schätze ich, wissen wir jetzt, was Djoseras mit dem ›Leben in der Stadt‹ sagen wollte.

Oltyx hielt sich noch immer am Rande des stinkenden Gartens verborgen, während er überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Leichter Regen fiel auf das Blätterdach über ihm. Rote Pfützen bildeten sich dort auf dem Pfad, wo das Aasträger-Konstrukt seine Ladung verloren hatte. In Anbetracht der Tatsache, dass er knöcheltief in Schlamm stand und auf die von organischer Masse beschmutzten Straßen seiner Heimat sah, fühlte er sich überraschend ruhig. Vielleicht lag es daran, dass diese Situation so absurd und jenseits aller Szenarien war, die er sich ausgemalt hatte, dass er den Schrecken einfacher niederringen konnte, der ihn während des Kampfes mit dem Baron Tystrakhon gepackt hatte. Für den Moment waren die Fesseln über seiner Furcht, die er nicht benennen würde, so stark wie Gottstahl.

Und dennoch fühlte Oltyx sich verloren. Als er die Stadt betreten hatte, hatte ihn wenigstens noch eine gewisse Sicherheit geleitet, wenn er auch verdammt gewesen war. Seine Dynastie war in Gefahr gewesen, und er hatte einen letzten Versuch unternehmen wollen, den Dynasten wieder zur Vernunft zu bringen und etwas zu tun. Oltyx hatte bereits gewusst, dass es ein vergebenes Unterfangen sein würde, aber wenigstens hatte er eine derart klare Aufgabe vor sich gehabt, dass sogar Neth sie hätte erfüllen können.

Aber zusammen mit der untergehenden Sonne war alles, was er über seine Welt zu wissen geglaubt hatte, verschwunden. Jetzt schien es sogar zweifelhaft, ob es überhaupt noch eine Dynastie gab, die er retten könnte. Der Regen verdichtete sich, Tropfen schlugen auf die Flanken der Zikkurat vor ihm. Es war, als würde er bis in den Kern durchnässt werden. Während all dieser bitteren Jahre, in denen er die Front des Kemmeht gehalten hatte, hatte ihn die Sicherheit aufrecht halten können, dass trotz des unfähigen Dynasten auf dem Thron wenigstens das ewige Ithakas sicher war. Aber jetzt, als der Regen eine weitere atomdünne Schicht der Zikkurat abtrug, schien es, als wäre Ithakas bereits vor vielen Jahren gefallen.

Die Leuchtfeuer der Zikkurat mochten noch immer in den Himmel hinauf strahlen, doch jetzt schien das Licht wie der starre Blick eines Leichnams. Die Zikkurat war von Ranken bedeckt, die sich von einem Riss zum nächsten hangelten. Alles an dem Gebäude sah verlassen aus. Oltyx war nicht länger überrascht, keine Antwort auf den kommenden Kreuzzug erhalten zu haben, noch war er verwundert, weshalb die Randwelten nie Verstärkung gegen die Orks erhalten hatten, obwohl sie wiederholt um Hilfe gebeten hatten. Es hatte wohl schon lange niemanden mehr gegeben, der sie hätte erhören können.



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